Felix und Regula

Lieber Sterben als Götter anbeten

Ort: Zürich
Attribute: keine zugewiesenen
Gedenktag: 11. September

Die Geschwister Felix und Regula fliehen im frühen 4. Jahrhundert nach Zürich. Sie weigern sich, den christlichen Glauben aufzugeben und werden gefoltert und geköpft.

Über den Furka-Pass kommen drei müde Wanderer. Knapp sind sie im Wallis der Verfolgung durch den römischen Kaiser Maximian entkommen. Die Geschwister Felix, Regula und ihr Diener Exuperantius flüchten durch das Tal der Reuss und über den Klausenpass, folgen der Linth und gelangen bis zum Ausfluss der Limmat. Nahe dem Kastell Turicum, dem damaligen Zürich, schlagen sie ihre Zelte auf und verbringen einige Zeit mit Fasten und im Gebet.

Doch ihr Gebet ist so laut, dass sie von Kundschaftern erkannt und zum Centurio Decius geführt werden. Dieser fragt sie, ob sie Christen aus der Gesellschaft des Mauritius seien. Sie bekennen sich freimütig dazu und weigern sich, den fremden Göttern zu opfern. Sie wollen lieber sterben, als ihren Glauben zu verleugnen.

In seinem Zorn befiehlt Decius, Öl zu sieden und die Heiligen hineinzusetzen. Doch Gott kühlt das Öl. Die Heiligen stehen darin und preisen ihren Gott auch dann noch, als sie Decius in den Kerker des Kastells werfen lässt. Da alle Folter nichts fruchtet, werden Felix, Regula und Exuperantius zum Richtplatz auf der Insel in der Limmat gebracht und dort auf einem Felsblock unter der heutigen Wasserkirche, der noch heute zu sehen ist, enthauptet. Es wird erzählt, dass Engel ihre Leiber nach der Hinrichtung 40 Ellen den Berg hinaufgetragen hätten, mit den abgeschlagenen Köpfen in den eigenen Armen. Auf der Anhöhe werden sie beigesetzt. Hier entsteht später das Grossmünster, das wie die Wasserkirche und das Fraumünster den drei Gläubigen gewidmet ist.

Die Kopfträger werden als Zürcher Stadtheilige verehrt. Ihre Geschichte ist bereits seit dem 8. Jahrhundert handschriftlich überliefert. Im Hochmittelalter wird die Erzählung von Felix und Regula mit der Figur des Dieners Exuperantius, im Volksmund Häxebränz genannt, ausgeschmückt. So wird die Legende über die Jahrhunderte immer wieder überarbeitet, angereichert, bildlich dargestellt und weitererzählt.