Urs & Viktor
Ort: Solothurn
Attribute: keine zugewiesenen
Gedenktag: 30. September
Ums Jahr 300 werden die beiden wegen ihres Glaubens in Solothurn enthauptet. Seither werden Urs und Viktor verehrt und sind die Schutzpatrone der Stadt.
Die thebäische Legion segelt mit ihren flinken Schiffen übers Meer Richtung Rom, mit dabei sind auch die Christen Urs und Viktor. Der römische Kaiser hat sie gerufen. Gegen wen will der Kaiser in den Krieg ziehen? Die christlichen Soldaten aus Theben sollen mithelfen, Christen zu fangen und zu töten.
Das Heer marschiert Tag für Tag dem Gebirge entgegen, überwindet Schluchten und Gletschereis. Der Kaiser befiehlt seinem Heer, den wohlgesinnten Göttern Opfer darzubringen. Die Thebäer weigern sich, den fremden Göttern Opfer darzubringen. Doch der Zorn des Kaisers kennt kein Erbarmen. «Köpft jeden Zehnten!» lautet der Befehl. Doch der Kaiser hat sich verrechnet – die Legion bleibt standhaft. Wieder wird jedem Zehnten der Kopf abgeschlagen. Als die Sonne untergeht, liegen fast alle Mitglieder der thebäischen Legion erschlagen da.
Doch eine Schar mit den Hauptleuten Urs und Viktor kann durch die Wälder entkommen. Auf ihrer Flucht vom Genfersee her gelangen sie erschöpft nach Solothurn. Doch Boten des Kaisers haben längst den Befehl gebracht, nach den Flüchtigen Ausschau zu halten. Der römische Statthalter Hirtacus lässt Urs und Viktor festnehmen. Er stellt sie vor die Wahl, den römischen Göttern zu opfern oder den Tod zu erlei- den. Die Gefangenen bleiben standhaft.
Auf dem Hermesbühl, einem Feld westlich von Solothurn, stehen je eine geweihte Säule für die Götter Jupiter und Merkur. Dort lässt Hirtacus Holz aufschichten. Neugieriges Volk folgt dem Schauspiel. Die Gefangenen sollen nun den Göttern opfern oder lebendig verbrannt werden. Als Urs und Viktor sich weigern, will der Richter sie foltern lassen. Doch ein greller Lichtstrahl schleudert die Schergen zu Bo- den, die Ketten der Gefangenen springen auf. Rasch werden sie wieder gebunden und zu den Scheiterhaufen gebracht. Urs und Viktor lassen sich führen, laut betend, ohne sich zu wehren. Doch ein Gewitter zieht sich vom Jura her zusammen. Kaum schlagen die Flammen hoch, löscht ein Wolkenbruch das Feuer. Das umstehende Volk sieht die Macht des wahren Gottes und zeigt Ehrfurcht vor Urs und Viktor.
Hirtacus lässt sich nicht einschüchtern: «Zur Brücke mit ihnen, schlagt ihnen den Kopf ab!» Zuerst zögern die Soldaten aus Furcht vor diesem unbekannten Christengott. Doch als sich das Gewitter verzieht, enthaupten sie Urs und Viktor. Ihre Leiber steigen in den Fluss, finden im Wasser zu den Köpfen und schwimmen mit ihnen zu einer kleinen Bucht, in der die Christen heimlich ihre Gottesdienste feiern. Dort werden die Märtyrer von frommen Leuten begraben.