Verena

Wunder von Hingabe und Nächstenliebe

Ort: Bad Zurzach
Attribut: Kamm und Krug
Gedenktag: 1. September

Sie ist eine frühe Christin des 3. Jahrhunderts, unterwegs mit römischen Legionen. Verena folgt ihrem Geliebten Viktor nach Solothurn und stirbt in Zurzach.

Verena stammt wohl aus Ägypten, wo sie sich in einen Christen namens Viktor verliebt. Dieser Soldat der thebäischen Legion wird von Kaiser Maximian nach Gallien beordert. Deshalb schliesst sich die junge Frau dem Tross an bis nach Mailand. Ihr blutet das Herz, denn dort sind die Gefängnisse überfüllt. Sie hilft den gequälten Gefangenen, lindert deren Schmerzen, pflegt Kranke und begräbt die Toten.

Als sie erfährt, dass ihr Viktor mit Ursus in Solothurn den Märtyrertod erlitten hat, reist sie tagelang über weite Strassen und hohe Pässe an sein Grab. Der Traum der Liebschaft ist vorbei. Die trauernde Verena lässt sich in der nahen Schlucht nieder. In der Abgeschiedenheit des Waldes fertigt sie Handarbeiten, die sie in der Stadt gegen Nahrung tauscht.

Es wird erzählt, wie ein heftiges Gewitter tobt, die Bäche anschwellen und reissendes Wildwasser die Schlucht durchflutet. Verena kann sich nur noch in einem Loch im Felsen festhalten und sich so retten. Noch heute halten oft kranke Menschen ihre Hand in dieses «Verenaloch», in der Hoffnung auf Heilung. Häufig besuchen Frauen die Klause von Verena und bitten um Rat und Hilfe. Sie erlöst manche durch Worte und Gebete von bösen Gedanken, macht Blinde sehend und erzählt vom dreieinigen Gott. Bald schon gesellen sich andere junge Frauen zu ihr und bilden mit ihr eine Gemeinschaft.

Der römische Statthalter Hirtacus ist von diesem Treiben nicht erfreut. Er lässt Verena ins Gefängnis werfen und fordert sie auf, ihrem Glauben abzuschwören. Doch ein Fieber wirft den Statthalter nieder, er ringt mit dem Tod. Verena aber eilt zu ihrem Widersacher und heilt ihn. Hirtacus lässt sie daraufhin frei und wird selbst Christ. Immer mehr Menschen verehren Verena als Heilige. Doch sie zieht es in die Einsamkeit. Es wird erzählt, dass sie wundersam auf einem flachen Stein die Aare hinunter bis zum Rhein reist. Dort befreit sie eine Insel von Schlangen und beginnt wiederum, Kranke zu pflegen und Menschen zu heilen.

Nach diesen Wundern wird Verena der Andrang zu gross, sie wird im heutigen Zurzach Hausgehilfin des Priesters. Mit einem Krug und einem Kamm geht sie täglich vor die Stadtmauer und wäscht die Aussätzigen. Als sie beschuldigt wird, Wein und Brot unrechtmässig zu den Armen zu tragen, verwandelt sich der Wein in Wasser. Als ein Dieb dem Priester einen Ring stiehlt, fürchtet er die Entdeckung seiner Tat und wirft das Schmuckstück in den Rhein. Verena aber zerlegt einen geschenkten Fisch und findet den Ring in dessen Magen.

Nun lässt der Priester eine Zelle für Verena bauen. Dort empfängt sie Kranke, wäscht sie mit Wasser einer heilenden Quelle und sie werden wieder gesund. Hier in Zurzach stirbt Verena – auf ihrem Grab an der alten Römerstrasse entsteht eine Kirche und ein Benediktinerkloster.