Wiborada
Ort: St. Gallen
Attribut: Hellebarde
Gedenktag: 2. Mai
Die adlige Wiborada lebt im 10. Jahrhundert in St. Gallen. Sie sucht die Armut, hilft und berät die Menschen, lässt sich als Einsiedlerin einmauern und stirbt als Märtyrerin.
Als sie an einem Festtag in feinen Kleidern, mit kostbarem Haarschmuck, Goldspangen und hoch zu Ross mit ihrer wohlhabenden Familie den Gottesdienst besucht, quälen Wiborada heftige Kopfschmerzen. Sie steigt vom Pferd, entledigt sich des Schmucks und der Schuhe und geht fortan barfuss. Sie verzichtet auf
Fleisch oder tauscht es gegen Getreide oder Hülsenfrüchte. Sie verzichtet auf Wohlstand und Luxus und pflegt nach dem Tod ihres Vaters die kranke Mutter ebenso wie Bedürftige, die ihr Bruder nach Hause bringt. Sie verachtet die Ehe für sich und die Freier, die um sie werben.
Bischof Salomon, Abt von St. Gallen, ist beeindruckt von diesem selbstlosen Leben. Wiborada kann ein Häuschen neben der Kirche im abgelegenen St. Georgen beziehen. Viele Menschen suchen sie auf, bringen Lebensmittel und erhalten dafür Heilmittel für Körper und Seele. Einmal jährlich lädt sie zu einer Frauenrunde ein, um über Fragen des Lebens zu sprechen. Sie verteilt selbstgeweihtes Brot. Es wird erzählt, dass eine Reiche das Brot verschmäht und daraufhin schwer erkrankt. Da lässt sie sich auf einem Karren zu Wiborada fahren, empfängt das Brot und wird wieder gesund.
Wiborada jedoch sucht nach mehr Einsamkeit und will Inklusin werden. Mit Gebeten und Gesängen wird sie feierlich in ihre Klause bei der Sankt Mangenkirche in St. Gallen geleitet. Der Bischof segnet sie. Die Tür wird zugemauert, ihr verbleiben zwei Fenster, eines mit Blick auf den Altar, das andere zur Aussenwelt. Wiborada lernt lesen und verdient ihren Lebensunterhalt mit Weben, Flechten, Spinnen, Sticken, Nähen,
Stricken, Schnitzen und Bücherabschriften. Sie erhält vom Kloster warme Mahlzeiten, welche sie an Hungrige weitergibt. Andere bekommen Trost oder Arzneien. Priester und Mönche, Äbte, Bischöfe und Herzöge – alle empfangen von Wiborada hilfreiche Ratschläge.
Eine nächtliche Vision vom Angriff wilder Reiter erschüttert die fromme Frau. Der umsichtige Abt Engelbert hört auf Wiborada und schickt die Menschen von St. Gallen, Mönche und Klosterschätze in die Waldburg. Die wertvollen Bücher werden ins befreundete Kloster auf der Insel Reichenau in Sicherheit gebracht. Wiborada bleibt eingemauert, als die Ungarn St. Gallen überfallen und plündern. Vom sagenhaften Klosterschatz finden sie nichts, entdecken jedoch Wiboradas Zelle. Da der Eingang zugemauert ist, vermuten sie den Schatz darin. Sie steigen aufs Dach, decken Ziegel ab und finden Wiborada, die mit drei Axthieben am Kopf getroffen wird und tags darauf stirbt.
Ihr Bruder pflanzt neben ihrem Grab eine Staude mit Fenchel, der sogar im Winter blüht. Leidende Menschen kommen hier vorbei und brechen sich einen Spross oder Samen ab und werden wieder gesund.
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