Fridolin
Ort: Glarus
Attribut: Wanderstab und Bibel
Gedenktag: 6. März
Er kommt wohl im 7. Jahrhundert als Wandermönch aus Irland, gründet Klöster und Kirchen von Gallien bis Alemannien und wird zum Schutzpatron des Kantons Glarus.
Fridolin liebt es, in der Menge zu baden. Der Mönch ist als Priester und Prediger so populär, dass ihn Stolz und Ehrgeiz übermannen. Doch die christliche Demut fordert ihn heraus. So zieht er als Unbekannter in die Ferne weiter. Seine Wanderung führt ihn nach Poitiers im Westen des heutigen Frankreichs. Hier lebte und wirkte einst der grosse Kirchenvater Hilarius. Doch sein Kloster liegt in Trümmern, die Reliquien sind unter der Ruine begraben. Im Traum bittet der Heilige Hilarius den Mönch Fridolin, das Kloster wieder aufzubauen. Der Bischof ist erfreut, denn das Volk verehrt Hilarius. Fridolin wird zum Abt des verfallenen Klosters ernannt, der König unterstützt den Wiederaufbau und das Grab des Heiligen wird geborgen. Da erscheint Hilarius erneut dem jungen Abt: Er solle weiterwandern und die Reliquien nach Alemannien bringen.
Fridolin bricht auf und gründet Kirche um Kirche, bis er in der Stadt Säckingen findet, was er sucht: eine Insel. Doch die Bewohner des Rheinufers benutzen diese als Weideplatz. Als sie den Fremden suchend umhergehen sehen, halten sie ihn für einen Viehdieb und jagen ihn fort. Doch der König schenkt ihm das kleine Eiland. Fridolin bewirtschaftet die Insel, baut eine Hilariuskirche und gründet ein Frauenkloster.
Nach dem Tod des Königs bereiten die Bewohner des linken Rheinufers Fridolin neue Schwierigkeiten. Sie beanspruchen die Insel wieder als ihr Eigentum. Sie bestellen aus ihrer Mitte Schiedsrichter, von denen Fridolin kein günstiges Urteil erhoffen darf. Der Mönch legt seine Sache in Gottes Hand. Schlaflos betet er in der Nacht vor dem Urteilsspruch am Ufer. Da geschieht ein Wunder: Gott lenkt den Lauf des Flusses so, dass die Anwohner die Ansprüche auf die Insel verlieren.
So kann Fridolin weiterwirken. Beeindruckt vermacht der reiche Ursos dem Kloster einen Teil seines Landes. Doch nach dem Tod des kinderlosen Landbesitzers verlangt dessen Bruder Landolf den Besitz zurück. Wiederum bleibt Fridolin nur das Gebet. Er kniet auf einen Stein, um Gottes Hilfe zu erflehen. Da wird der Stein zu Wachs, die Abdrücke der Arme und Beine von Fridolin bleiben sichtbar. Und eine Stimme ruft Fridolin zu Ursos Grab. Dort erhebt sich der Tote, obschon der Leichnam bereits am Verwesen ist. Unterwegs zum Gaugericht von Rankweil begegnet der tote Ursos seinem Bruder Landolf auf dem grünen Hügel zu Müsinen bei Sulz. Dieser erschrickt und ist derart beschämt, dass er nicht nur die Klage gegen Fridolin zurückzieht, sondern ihm auch noch eigenes Land schenkt. Seither gehört das Glarnerland zum Kloster Säckingen. So ziert Fridolin das Wappen des Kantons Glarus. Oft wird er zusammen mit einem Skelett abgebildet. Zudem gilt er als Schutzpatron vor Erbschleicherei.